Steter Tropfen höhlt den Stein – darf gerne geteilt werden

Auf die Gefahr das ich mich immer und immer wieder wiederhole, hier eine kleine Information über die Hunde der armen Länder von Osteuropa.

Frühling, Sommer, Herbst oder Winter?

Warum sollte der Winter eine größere Gefahr darstellen, als zum Beispiel das andere Extrem – der Sommer? Hunde haben Fell und ist die Möglichkeit gegeben, passt sich dieses optimal an die gegebenen Temperaturen an. Erfrieren kann nur der, der sich nicht bewegen kann, krank ist und durch fehlende Fellbeschaffenheit oder Körpermasse keinen ausreichenden Schutz hat. Wie zum Beispiel spezielle Hunderassen. Stress verursacht schwaches Immunsystem, gestresst ist der, der sich plötzlich anderen Begebenheiten ausgeliefert sieht. Und ein schwaches Immunsystem lässt krank werden.

Der Hungertod?

Hunde sind Beutegreifer, auch wenn das manche Hundehalter nicht gerne sehen. Wird ein Hund Hunger leiden, werden seine alten Erinnerungen wach – manchmal passiert das auch ohne Hunger 😉
Das Hunde aus Mülleimern fressen kennen wir von unseren verwöhnten Haushunden ebenfalls. Hunde lieben die Nahrungsreste (Abfall) der Menschen und fressen zu unseren Grauen, Scheiße und Kotze. Erst wenn ein Hund keine Möglichkeit der Nahrungsaufnahme hat, wird das Tier verhungern. Ich selbst habe noch keinen Hund in diesen Ländern verhungern sehen. Hier gibt es Müll ohne Ende. Nur der durch mich so genannte „sekundäre Hungertod“ ist gefährlich oder wenn zum Beispiel ein Jungtier plötzlich keine Mutter mehr hat. Dann kommt ein Verhungern in Betracht. Das bereits oben genannte Immunsystem, welches durch Stress zusammenbricht, wird den Parasiten und Keimen freie Bahn auf den Organismus geben. Der Hund wird fressen, der Körper kann die Nährstoffe aber nicht wirklich aufnehmen – das nenne ich den „sekundären Hungertod“. Plötzliche Gefangenschaft kann so etwas auslösen.

Und die Krankheiten?

Kein Lebewesen ist vor den Krankheiten sicher. Jeder kann krank werden. Auffällig ist das gerade Fotos von nackten oder mageren Hunden im Internet geteilt werden und dieses Leid automatisch den Menschen zugerechnet wird. Warum sollte „ich oder du“ Schuld daran haben, wenn ein Hund zum Beispiel an Sarcoptes Räude erkrankt? Überpopulation oder plötzliche Nähe zu anderen Hunden, in zum Beispiel Sammelstellen für Hunde, sind die Hauptgründe.

Überfahrene Hunde?

Es passiert leider immer wieder. Viele Hunde = Verkehrsopfer und doch sind es im Verhältnis zu den vielen tausenden Hunden wenige. Oft werden Jungtiere oder liebestolle Rüden überfahren. Ein absichtliches Überfahren konnte ich noch nie beobachten, soll es aber geben. Mein Dolmetscher und bester Kumpel „Mike“ ist in Bulgarien auf dem Land und in der Stadt aufgewachsen und hat dies ebenfalls noch nie beobachtet. Sein Vater hat sich übrigens gerade um die „Zigeuner“ gekümmert – um Gerüchten im Vorfeld entgegenzutreten. In Deutschland liegen dafür Hasen, Katzen, Füchse überfahren herum. Hier sind es kaum Hasen, dafür immer mal wieder ein Hund oder eine Katze.

Die hochgelobte Kastration?

Hm, vielleicht, vielleicht auch nicht – so richtig kann das niemand beantworten. Es gibt positive und negative Berichte. Nur warum kriegen wir unsere 2.5 Millionen Straßenkatzen in Deutschland nicht in Griff und wollen anderen Ländern predigen? Ich glaube so richtig eine Lösung hat niemand. Es gibt Versuche und es bleibt zu hoffen das diese anschlagen. Über eine aussagekräftige Studie über Vor- und Nachteile würde ich mich sehr freuen. Vielleicht kennt ja jemand ein „Paper“.

Und die Organisationen?

Es gibt Händler und Tierschützer, es ist schwierig zu sagen wer was ist und ich glaube viele tun denen Unrecht, die wirklich was bewirken. Die Zahl der unseriösen Orgas überwiegt und es bleibt jedem selbst überlassen, wie er sein Geld verpulvert. Wer transparent ist und sich wirklich auch nachsorglich kümmert, wird wohl eher im seriösen Bereich zu finden sein. Weiter sind die Benimmregeln gegenüber Menschen ein gutes Merkmal. Wem Menschen egal sind und wer schlecht über Menschen spricht, dem nehme ich persönlich kein gutes Herz ab…

Das sind nur ein paar meiner Antworten auf immer wieder gestellte Fragen. Ich befinde mich seit Jahren in diesen Ländern und bin kein Tourist. Ich liebe die Kulturen und finde es bewundernswert, wie freundlich und wohlwollend in den meisten Gegenden mit Straßenhunden umgegangen wird. Ausnahmen sind eben nicht die Regel und sollten uns nie dazu verleiten, generalisiert alle Menschen zu verurteilen. Es wird Zeit die Menschen mit positiven Berichten aus diesen Ländern zu erfreuen, denn das Negative bewirkt nichts. Wenn eine arme alte Dame ihr letztes für ein Straßentier gibt, bewirkt das so viel mehr als tausend Worte…

Gerd Schuster

2 Kommentare
  1. Manu
    Manu sagte:

    Die Leute werden wahrscheinlich nie lernen erst mal vor ihrer Tür zu kehren. Es ist doch viel einfacher über „Missstände“ in weiter Ferne zu mosern.
    Ich bin/ war zwar nicht so oft im Ausland wie du, aber mir ist noch nie ein unterernährter, kranker Hund begegnet. Sowas sehe ich eher in „Gefangenschaft“.
    Liebe Grüße aus Mecklenburg

    Antworten

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